10. Mai 2018
Die Mission
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geliebte, zur Feier der Himmelfahrt unseres Herrn Versammelte!
Das letzte Anliegen und das letzte Gebot Jesu an seine Jünger war die Verbreitung des Glaubens, die Missionstätigkeit. Der Herr beauftragte die Apostel, sein Evangelium allen Völkern zu predigen und sie in seiner Kirche zu der einen Herde unter dem einen Hirten zu sammeln. Das soll das Thema unserer heutigen Überlegungen sein. Die Grundlage der christlichen Mission ist der Heilswille Gottes. Paulus schreibt in seinem 2. Brief an Timotheus: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Die gesamte Menschheit soll nach Gottes Willen ihn, den wahren, lebendigen Gott erkennen. Denn es ist nur ein Gott und nur ein Mittler zwischen Gott und den Menschen: Jesus Christus, in dessen Namen das Heil ist. Die gesamte Menschheit soll Gott in der ihm gebührenden Weise anbeten. Der eine Gott lebt und wirkt in drei Personen, die gleichen Wesens sind; die heilige Dreieinigkeit ist der eine, wahre, lebendige Gott. Die Menschheit ist in die Sünde gefallen und der Erlösung bedürftig. Um sie zu bewirken, hat die zweite Person der Gottheit eine menschliche Natur angenommen und in ihr sein Opfer am Kreuz vollbracht. Christus ist für alle Menschen gestorben. Für die Austeilung der Früchte seiner Erlösung hat er die katholische Kirche gestiftet. Sie ist die weltumspannende Liebesorganisation für die gesamte Menschheit. Gott ist der Herr der Welt. Er hat ihr Strukturen eingeschaffen, nach denen sie existieren soll: die Naturgesetze. Gott hat der Menschheit Gebote gegeben, nach denen sie ihr Leben und Verhalten einrichten sollen. Auf der treuen Beobachtung der sittlichen Gesetze Gottes beruht der geordnete Bestand der Menschheit. Auf ihr gründet auch die wahre Würde des Menschen. Der Widerhall des Heilswillens Gottes ist der Missionsbefehl des auferstandenen Heilands. Die Jünger werden ermächtigt und verpflichtet, die Heilsbotschaft zu verkünden in ihrer ganzen Fülle. Der ordentliche Heilsweg für alle Menschen ist die Annahme des Evangeliums und das Leben aus dem Glauben. Der Heilswille Gottes und der Missionsbefehl Jesu sind die beiden Pfeiler, auf denen die Tätigkeit der Kirche für die Verbreitung des christlichen Glaubens ruht.
Dazu kommen die inneren Gründe für die Missionstätigkeit. Ich nenne drei. Erstens: Die Ehre Gottes fordert die Kundgebung der geoffenbarten Wahrheit an alle Völker der Erde. Gott ist keine Stammesgottheit, er ist der Herr Himmels und der Erde. Und seine Ehre verlangt es, dass sein Wille überall bekannt und angenommen werde. Die missionarische Tätigkeit gehört zur vollen Verherrlichung Gottes. Zweitens: Jesus von Nazareth, der menschgewordene Gott, der Sohn des ewigen Vaters, ist für alle Menschen auf die Erde herabgestiegen. Er hat den Samen seines Wortes ausgeworfen, er hat das Reich Gottes verkündet und sein kostbares Blut für die Menschheit vergossen. Ihn anzunehmen und anzubeten, sind alle Menschen verpflichtet. Es ist kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, in dem sie selig werden sollen. Die Liebe und Dankbarkeit gegen Christus, der sich für alle Menschen geopfert hat, verpflichtet die Glieder der Kirche, den Aufbau des mystischen Leibes Christi nach Kräften zu fördern. Drittens: Die christliche Nächstenliebe sieht in allen Menschen Gottes ebenbildliche, zum Heil berufene Seelen. Der Unglaube und der Irrglaube sind die Nacht, die durch das Licht des Glaubens vertrieben werden soll. Die Nächstenliebe verpflichtet uns, dem Mitmenschen die Gnade und die Wahrheit Gottes kundzumachen, zu vermitteln. Größeres, Höheres können wir den Nichtchristen nicht schenken als die Gnade und die Wahrheit Gottes in Christus Jesus, unserem Herrn.
Nun existiert, wie Sie alle wissen, eine große Zahl von Religionen, religiösen oder philosophischen Systemen, die in Anspruch nehmen, die letzten Fragen der Menschen zu beantworten und Richtlinien für die Gestaltung des Lebens zu geben. Sie vermögen ohne Ausnahme nicht mit der christlichen Religion zu konkurrieren. Warum nicht? Erstens deswegen nicht, weil der Ursprung der nichtchristlichen religiösen Systeme von „unten“ stammt, von den Menschen erfunden ist. In ihnen spricht sich die religiöse Sehnsucht der Menschen aus, nicht die Offenbarung Gottes. Zweitens deswegen, weil der Inhalt der nichtchristlichen Religionen defizient ist. Sie führen nicht zum wahren Gott und zu seinem wirklichen Willen, nein, sie verbreiten ein falsches, ein verstümmeltes Gottesbild, das nirgendwo die Höhe der Dreifaltigkeit des christlichen Glaubens erreicht. Die Sittengebote, drittens, welche die fremden Religionen lehren, widersprechen ohne Ausnahme den sittlichen Normen, die sich aus der gottgeschaffenen Naturordnung und aus seiner göttlichen Offenbarung ergeben. Sie brauchen nur auf die Gesetze über Ehe und Geschlechtlichkeit zu sehen, um zu erkennen: Alle Religionen ohne Ausnahme! machen den menschlichen Leidenschaften Konzessionen. Allein die christliche Religion verkündet den reinen Willen Gottes über Ehe und Familie.
Ich möchte Ihnen am heutigen Tage in kurzer Weise eine dieser falschen Religionen vorstellen, nämlich die Religion des Islam. Diese Religion hat ihren Ursprung in Mohammed. Er hat die Religion aus heidnischen, christlichen und jüdischen Elementen zusammengebastelt. Er war ein verschlagener Politiker, der vor Mord und Vertragsbruch nicht zurückschreckte. List und Verstellung, Rachsucht, Grausamkeit und Sinnlichkeit prägen seinen Charakter. Er legte sich selbst einen Harem an. In hybrider Weise sah er in allen seinen Handlungen und Reden Offenbarungen des göttlichen Willens. Er war ein selbsternannter Prophet, der fälschlich behauptete, die abschließende Offenbarung Gottes gebracht zu haben. Er gab den Koran als sein heiliges Buch aus. In Wirklichkeit ist der Koran eine Zusammenstellung von Diskussionen. Die frühen christlichen Theologen und das ganze Mittelalter nannten Mohammed das Tier oder einen Lügenpropheten, einen Betrüger, seine Lehre einen Aberglauben. Nach Mohammed ist Allah der Gott, der in erbarmender Weise für alle Menschen sorgt; insoweit ist der Begriff wesentlich am Christentum orientiert. Aber unter dem Namen Gottes fehlt das Wort Vater, und unter seinen Eigenschaften fehlt die Liebe. Der Mensch ist nach Mohammed von Natur aus gut; eine Erlösung gibt es nicht und braucht es nicht. Der Mensch ändert sich nur unter Umwelteinflüssen. Die stellvertretende Erlösung durch den Tod Christi lehnt der Islam radikal ab. Am Kreuze, sagt er, hat nicht Jesus gehangen, sondern er ist durch einen anderen Menschen ersetzt worden. Jesus ist nicht gekreuzigt worden, in letzter Minute ist er durch einen anderen abgelöst worden. Die Bezeichnung Jesu als Gottessohn sieht der Islam als Gotteslästerung an. Gewalt und Zwang haben diese Religion verbreitet, überall, wo es ihr gelang, Macht zu erlangen. Und das ist die Lehre Mohammeds: Die Herrschaft des Islam muss mit allen Mitteln, auch durch Krieg und Gewalt ausgebreitet werden. Als Endzustand wird angestrebt der totale Sieg des Islam, die Unterwerfung der ganzen Welt unter diese Religion und Staatsform und die endgültige Vernichtung der Ungläubigen, d.h. der Nichtmuslimen. Hinter dem religiös begründeten politischen System verbirgt sich eine politische Ideologie mit totalitärem Machtanspruch, vielfach verbunden mit Terrormethoden in der Durchführung. Der türkische Präsident Erdogan erklärte: Die Minarette sind die Schwerter und die Moscheen sind Kasernen der islamistischen Bewegung. Im Koran ist die Abwertung der Frau, ihre Unterordnung unter den Mann und ihre sexuelle Verfügbarkeit vorgegeben. Dem Mann sind vier legitime Gattinnen, dazu beliebig viele Konkubinen gestattet. Die Scheidung kann vom Mann ohne Begründung ausgesprochen werden. Die sexuelle Nötigung auf öffentlichen Plätzen, wie wir sie erlebt haben, ist aus den arabischen Ländern importiert worden. Wenn wir zusammenfassend sagen wollen, was der Islam ist, so müssen wir sagen: Er kennt keine Fragen und hat keine Antworten. Er ist eine versteinerte Religion mit einem versteinerten Offenbarungsbegriff, eine ereignislose Beziehung zwischen Gott und Mensch, eine äußerliche Vorstellung von Sünde und Heilung, ein überhitzter Monotheismus, ein Gnadenbegriff, der mit Willkür eins ist, kurz: Der Islam ist eine Religion des natürlichen Menschen. Aber die einfache Glaubenslehre, die geringen sittlichen Anforderungen, die Nachgiebigkeit gegenüber den Begierden und Leidenschaften, die Anpassungsfähigkeit bis zur Duldung heidnischer Sitten und Gebräuche verschaffen dem Islam leicht Eingang. Er wirbt mit großem Aufwand an Menschen und Material Anhänger. Die islamischen Länder –vor allem die reichen Ölländer – wenden Milliarden und Milliarden auf, um den Islam zu verbreiten, bauen kostspielige Moscheen bis hinein nach Innerasien, nach Kasachstan, unterstützen mit ihrem enormen Reichtum ihre Anhänger und Missionare, gewinnen alle Jahre Millionen von Menschen, namentlich in Afrika, für ihre grausame Irrlehre. Davon ist Europa nicht verschont. Saudi-Arabien pumpt große Summen nach Albanien, um den dortigen Islam zu stärken und zu verbreiten. Nichts ist notwendiger, meine lieben Freunde, als um Gottes willen und der Menschen willen die Muslime zum Christentum zu bekehren.
Nun weiß ich, dass gegen die Mission, gegen die Ausbreitung des Glaubens unter den Völkern Einwände erhoben werden. Zunächst der Unglaube: Wer nichts glaubt, der hat auch kein Verständnis dafür, dass der Glaube verbreitet werden muss. Wir sind überzeugt, dass wir die Wahrheit besitzen und verbreiten müssen. Der Glaube, den wir haben, ist nicht unvernünftig, er ist übervernünftig, er deckt Felder auf, die von der Vernunft nicht erfasst werden. Die zweite Gegnerschaft gegen die Mission erhebt sich vom Relativismus. Relativismus ist eine Denkrichtung, für die es keine absoluten, für alle geltenden Wahrheiten gibt. Der Relativismus meint, dass alle Erkenntnisse und Werte abhängig sind von den jeweiligen historischen und kulturellen Einflüssen, auch von der biologischen und psychologischen Artung. Dagegen ist zu sagen: Der christliche Glaube ist über jede räumliche, zeitliche oder anderweitige Begrenztheit erhaben. Ihn hat der Schöpfer der menschlichen Natur für die Menschen aller Zeiten und aller Zonen geschaffen. Ein dritter Einwand gegen die Mission erhebt sich daraus, dass man sagt, die Menschen fremder Religionen soll man darin belassen, man soll sie davon nicht abbringen, sie sind ja friedlich und glücklich mit ihrem falschen Glauben. Leben sie wirklich friedlich und glücklich mit ihren Vorstellungen, meine lieben Freunde? Ich halte es für möglich, dass jemand in seiner falschen Religion heiter und sorglos lebt. Ungetrübt und sorglos kann man auch sein, wenn man in Verblendung und Illusion lebt. Aber dazu hat sich Gott ja geoffenbart, dass die Menschen diesen Illusionen entrissen werden, dass die Finsternis ihres Herzens durch das Licht vertrieben wird. Und mit dem Glücklichsein ist es offenbar nicht so weit her. In Indien – also der Religion des Hinduismus – haben sich in einem Jahre dreihunderttausend Bauern das Leben genommen aus Verzweiflung über ihre soziale und wirtschaftliche Lage. Die Tatsache, dass es Religionen außerhalb des Christentums gibt, ist kein Einwand gegen die christliche Mission. Der Mensch soll nicht irgendwie religiös sein, er soll die richtige Religion haben, er soll die Religion annehmen, die Gottes Willen entspricht. Und wenn er sich zum Christentum bekehrt, verliert nichts. Alles, was an Wahrheit und Gnade sich bei den Heiden durch eine Art verborgener Gegenwart Gottes findet, befreit die Mission der Kirche von der Ansteckung durch das Böse und gibt es ihrem Urheber Christus zurück.
Die Kirche, meine lieben Freunde, weiß sich als die katholische von Anfang an zur Missionierung aller Völker bestimmt. Sie nimmt stets das Recht zur unumschränkten Mission in Anspruch und übt es tatsächlich aus. Auf dem christlichen Volk liegt die heilige Pflicht, in alle Welt zu gehen und alle Menschen in der Hürde Christi zu versammeln. Es gibt keinen Grund, der es der Kirche gestatten würde, ihre Missionstätigkeit aufzugeben oder einzuschränken. Das Fest der Himmelfahrt unseres Herrn erinnert uns an seinen immer gültigen Befehl: „Gehet hin und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen. Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden; wer nicht glaubt (aus bösem Willen nicht glaubt), wird verdammt werden.“
Amen.